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Heimspielstimmung, viele Tore, aber keine Punkte in Lemgo

38 erzielte Tore und eine super Fan-Unterstützung von rund 50 angereisten Anderter Nachwuchshandballern reichten leider nicht für einen Sturz des Tabellenführers HSG Handball Lemgo. Beim 38:44 (19:21) zeigte die A1 erneut viele Stärken, konnte sich aber nicht mit einem Punkt belohnen.
Die Überraschung war Marco Palazzi mit seinen Handballteams richtig gelungen: Während der Aufwärmphase nahmen sie unvermittelt „mit Pauken und Trompeten“ die Tribüne in Lemgo in Beschlag und stellten klar, wer hier auf jeden Fall das aktivere, lautere Vereinsleben und den besseren support hat. Mehrere Wochen lang war es geheim geblieben, dass ein zweiter Bus mit einer ganzen Ladung Fans nach Lemgo reisen würde, und Spieler und Trainerstab der A1 trauten ihren Augen und Ohren kaum, waren sichtlich beeindruckt und freuten sich riesig über die lautstarke Unterstützung.
Viele schöne Tore bekamen die Fans auf jeden Fall zu sehen: 82 Tore in 60 Minuten belegen allein schon, dass dies ein sehr temporeiches und intensives Spiel war, bei dem sich alle Akteure voll ins Zeug legten. Lemgo startete sein bekanntes, durchgängiges Tempospiel, das die Anderter aber insgesamt gut parieren konnten, zeigte sich letztlich aber in seinen Abschlüssen konzentrierter bzw. treffsicherer und konnte so den Sieg verbuchen. Das tiefe Durchatmen des gegnerischen Trainers beim Schlusspfiff verriet aber, dass die Anderter seinem Team viel abverlangt hatten. In der ersten, sehr ausgeglichenen Hälfte übernahm unser Team zeitweise die Führung (10:11 durch Anton, 11:12 durch Fynn, 20.), geriet durch Schusspech aber wieder mit drei Treffern ins Hintertreffen (18:15, 26.) und es ging mit zwei Toren Rückstand in die Kabinen (19:21). Drei schnelle gegnerische Tore brachten den 24:19-Rückstand (34.), der auch auf sechs (29:23, 41.) und sieben Tore (33:26, 47.) erhöht wurde, aber die Anderter Jungs kämpften unermüdlich, schlossen immer wieder etwas auf (34:31, 52. und 40:37, 58.) und setzten die Lemgoer unter Druck. Die zweite Hälfte war auf beiden Seiten geprägt von kurzen, schnellen Angriffen mit etlichen Einzelaktionen. Insgesamt bot die A1 viel Sehenswertes: schöne Rückraumtore von Lauro und Anton sowie zahlreiche konsequent herausgespielte Treffer von den Außenpositionen (allein 5 von Niklas) und vom Kreis. Marc machte auf der rechten Seite Druck und setzte Christian gut in Szene, der auf der ungewohnten Position prima für den verletzten Johan in die Bresche sprang. Die Enttäuschung vieler Spieler, nach erneutem starkem Kampf letztlich mit leeren Händen dazustehen, war verständlich, doch Trainer Nenad Pancic sah in erfreulichen individuellen Steigerungen bei etlichen Spielern auch sehr Positives und glaubt an Chancen in den nächsten Spielen.
Es spielten: Jeppe Bo Blume und Nik Rückert (beide Tor), Fynn Brandes (10), Niklas Koch (5), Anton Borowski (5/2), Lauro Pichiri (4), Leander Pietsch (4), Jason Steffen (4), Christian Mielke (3), Julius Nickel (2), Marc Sedlacek (1), Nando Gernoth, Jonah Ripken und Knut Stasch.
Am Samstag, 22.10.22, tritt die A1 erneut in einem Auswärtsspiel an und zwar beim TSV GWD Minden. Nach einem Überraschungserfolg gegen den SC Magdeburg zu Beginn der Saison liegt GWD derzeit mit drei Pluspunkten auf dem siebten Tabellenplatz.