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Rückblick: D1 holt Bronze bei der Mini-EM 2024

Es ist das Ergebnis vieler guter Trainingseinheiten, eines einzigartigen Teamgeistes und der stetigen Entwicklung einer auf und neben dem Platz immer besser funktionierenden Mannschaft: der 3. Platz der Handball Mini-Europameisterschaft 2024. Es folgt ein Rückblick auf ein für viele unvergessliches Wochenende, die Vorbereitungen auf das Turnierhighlight und ganz besondere Momente.

Bereits im Vorfeld des Turniers wurde der Fokus mit punktuellen Aktionen des Trainergespanns Marco und Niklas immer wieder auf das erste Januar-Wochenende gelegt. So stellte Marco regelmäßig einen Countdown in die WhatsApp-Spielergruppe, es wurde bei den Trainingseinheiten offen über die anstehenden und für viele neuen Eindrücke gesprochen und sich mit der zu vertretenden Nation Frankreich auseinandergesetzt.

Nach vielen Wochen der Vorfreude war es dann endlich soweit, und am Freitag, den 06. Januar, traf sich die Mannschaft, um gemeinsam ins Leonardo-Hotel Hannover einzuchecken. Das Hotel, welches an diesem Wochenende das Zuhause für hunderte D-Jugendhandballer und Eltern war, sorgte auch bei der D1 für das erste Highlight, und voller Neugier bezogen die Jungs ihre Zimmer. Nach kurzer Erkundung der Räumlichkeiten ging es auch direkt wieder runter ins Foyer, wo die Autos der Eltern warteten, um das Team zum Opening-Event in die Halle Eisteichweg zu bringen. Die offizielle Eröffnungsrede, Spiel und Spaß auf den Hüpfburgen und im Schwimmbad, das Döneressen und kurze Gespräche mit den Gastmannschaften machten vor Ort den ersten Abend perfekt. Gegen 21 Uhr ging es daraufhin mit den Eltern-Taxen zurück ins Hotel, um für den Turnierstart am nächsten Tag genügend Kraft zu tanken.

So startete der Samstag für die D mit einem ordentlichen Frühstück, bevor die erste kurze Teambesprechung anstand. Was die Trainer hinsichtlich der zu erwartenden Unterstützung der Eltern ansprachen, wurde den Jungs direkt bei der Abfahrt vor dem Hotel das erste Mal eindrucksvoll bewiesen. Mit lauter Musik und in Blau-Weiß-Rot geschmückten Autos ging es in einer Fahrzeugkolonne in Richtung Eisteichweg. Vor der Halle wartete dort bereits der restliche Frankreich-Anhang und empfing die Mannschaft lautstark. Gänsehaut pur. Nach der ersten Einstimmung von den Fans hieß es das erste Mal ab in die Kabine, wo die Jungs ein weiteres Mal nicht schlecht staunten. Personalisierte Trinkflaschen, Handtücher, Socken und die heiß ersehnten Frankreich-Trikots waren das, was jeden der Spieler an seinem Sitzplatz erwartete.

Ein Platz, der zwar genau so ausgestattet war wie die der anderen, an diesem Wochenende jedoch leer bleiben sollte, war der von Rückraum-Mitte Spieler Hugo. Dieser war mit seiner Familie im Ski-Urlaub in Norwegen unterwegs und sollte der Mannschaft bei dem Turnier fehlen. Immer mit dabei war stattdessen ein ca. 1,50 Meter großer Pappaufsteller, welcher den strahlenden Hugo zeigte und den Jungs zusätzliche Motivation für die anstehenden Spiele gab.

Unter tosendem Applaus und laut schallenden ,,Frankreich‘‘-Rufen lief die Mannschaft nun also zum Eröffnungsspiel gegen die Schweiz (TS Großburgwedel) ein. Nachdem die Stimmung und die anschließenden Nationalhymnen ein weiteres Mal für Gänsehaut sorgten, ging es rein ins Spiel. Die Franzosen waren ab der ersten Minute die wachere Mannschaft und zeigten gerade in der Deckung eine starke Leistung. Nach 15 Spielminuten konnte ein verdienter Sieg vor dem Frankreich-Fanblock gebührend gefeiert werden.

Mit dem Auftaktsieg im Rücken und der ersten überstandenen Anspannung gingen die Jungs auch die weiteren zwei Vorrundenspiele mit mächtig Motivation und Siegeswillen an. Gerade die beeindruckende Deckungsarbeit war der Schlüssel zu vielen Toren aus einer schnellen ersten oder zweiten Welle, und die Mannschaft verzauberte die Zuschauer mit tollen Aktionen und einer Menge Spielfreude. Resultat nach drei Spielen: ungeschlagener Gruppensieger der Vorrundengruppe.

Das Erreichen der Hauptrunde, was vor dem Turnier von den beiden Trainern als das mindeste Ziel ausgesprochen wurde, war somit sicher. Die letzten zwei Spiele des Samstags sollten demnach gegen den Gruppenersten und -zweiten der anderen Vorrundengruppe bestritten werden.

Der erste Gegner in dieser Konstellation war Österreich (HSG Eschhofen/Steeden). Erneut hochmotiviert, erneut getragen von den Fans und erneut mit einer herausragenden Abwehrleistung zeigte die Mannschaft, dass sie in dieser Hauptrunde genau richtig waren. Endstand 15:3 für Frankreich. Ein Kantersieg, welcher aufgrund der anderen Hauptrunden-Ergebnisse bereits jetzt den Einzug ins Viertelfinale bedeutete und viele der überglücklichen Fans sichtlich überraschte.

Für eine weitere Überraschung sorgten die Jungs dann auch im letzten Spiel des Tages. Mit einer kämpferischen Leistung und dem Abrufen der letzten verfügbaren Kräfte bezwang die Mannschaft den favorisierten Ligakonkurrenten Rumänien (HSG Schaumburg-Nord) mit 12:9 und feierte ausgelassen den ungeschlagenen Viertelfinal-Einzug. Mindestens genauso zufrieden wie auch erschöpft vom Tag ging es im Anschluss an das Spiel gemeinsam zurück zum Hotel.

Nachdem der restliche Abend mit einem ausgewogenen Playersnight-Buffet, einer letzten Besprechung und viel entspannter Zeit auf den Zimmern verbracht wurde, nutzten die Jungs die Nacht, um für den anstehenden Finaltag fit zu sein.

So ging es am Sonntag ein letztes Mal zum Frühstücksbuffet, bevor die weiterhin glamourös geschmückten Eltern-Autos die Jungs in Richtung Halle Eisteichweg brachten.

Die Euphorie vor dem dort anstehenden Viertelfinale gegen Norwegen (HSG Siebengebirge) war neben der Mannschaft vor allem den Fans deutlich anzumerken, und so übertrumpften diese noch einmal mehr die Stimmung vom Vortag. Dem Spiel selbst sah man das erhöhte Niveau der Finalrunde an. Trotz starker Gegenwehr der Norweger spielte sich die Anderter D1 erneut in einen Rausch und erkämpfte sich einen verdienten 8:5 Endstand. Nach dem Schlusspfiff erreichte die Euphorie ihren bisherigen Höhepunkt – das Halbfinale war erreicht.

Die Trainer, welche von der bisherigen Leistung ihrer Mannschaft genauso überzeugt waren wie die Eltern und restlichen Fans, mussten sich von Spiel zu Spiel neue Zielsetzungen überlegen. Nach einem kurzen Gespräch mit der Mannschaft stand dieses allerdings schnell fest: Das Turnier und die starke Leistung mit einer Medaille krönen.

Ein Sieg im Halbfinale gegen Schweden (Hannoverscher SC) würde dieses Ziel und auch einen möglichen Finaleinzug realisieren. So explodierte die Halle während des Spiels bei jedem der französischen Torerfolge, welche sogar für eine zwischenzeitliche 3-Tore-Führung sorgten. Die starken Schweden schafften es jedoch sich in den letzten Minuten noch bis auf ein Unentschieden heranzukämpfen und veredelten ihre Aufholjagd schließlich mit einem knappen Sieg im folgenden 7-Meter-Werfen.

Der anschließende Frust überschattete bei vielen der Spieler kurzzeitig das sonst so erfolgreiche Wochenende und die überragende Leistung, welche die Mannschaft bis zu diesem Punkt zeigte. Dass solche Emotionen allerdings auch Teil eines solchen Turniers sind und man sowohl glorreiche Siege als auch bittere Niederlagen gemeinsam als Team durchlebt, zeigten die Jungs eindrucksvoll und fanden zum ,,kleinen Finale‘‘ um Platz 3 ihre Begeisterung schnell wieder.

Ein Grund zur Freude ergab sich zusätzlich bei dem Einlauf der Nationen. So wurde Philipp gemeinsam mit dem Schlussmann aus Portugal (SGRW Babenhausen) von allen Trainerinnen und Trainern als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet. Glückwunsch!

Derartige Emotionen und besondere Momente sind das, was die Handball Mini-EM bekanntermaßen auszeichnet. So traute auch Niklas seinen Augen kaum, als ihm bei einer kurzen Pause vor der Halle der strahlende Hugo entgegen kam. Dieser hielt die rechtzeitige Rückreise aus dem Ski-Urlaub bis zum letzten Zeitpunkt vor der Mannschaft geheim und überraschte diese sichtlich, als er vor dem letzten Spiel in die Kabine reinspazierte. Nun war sich die Mannschaft sicher: Alles geben, um im Spiel um Platz 3 nochmal alles an Emotionen aufzuschnappen und gemeinsam als (nun vollständiges) Team für die Bronze-Medaille zu kämpfen.

Eine packende Partie gegen Serbien (TV Hannover-Badenstedt), in welcher beide Teams über 15 Minuten gleichauf waren, endete erneut Unentschieden und sollte in einem 7-Meter-Werfen entschieden werden. Das Ende dieses Spiels ist eine der besonderen Geschichten, die nur derartige Turniere schreiben. Nachdem Philipp parierte und Lasse den entscheidenden Wurf zu Bronze versenkte, kannte die Freude kein Halten mehr. Fans, die D2 und auch andere Mannschaften liefen auf das Feld, um diesen besonderen Erfolg mit der Anderter D1 zu feiern.

Die anschließende Siegerehrung und das Entgegennehmen der Bronze-Medaille waren der perfekte Abschluss eines auf sportlicher und emotionaler Ebene mehr als erfolgreichen Wochenendes.

Die D1 der Mini-EM 2024 (Frankreich): Philipp (TW), Hugo, Joris, Arvid, Lukas, Nils, Philipp, Leen, Matheo, Adrian, Tom, Maximilian, Benedikt, Lasse, Marco (Trainer) und Niklas (Trainer)